Von der Idee zur (fast) fertigen Anlage.

Hier könnt ihr nun den vollständigen Bericht über die Entstehung unserer Steeldartanlage lesen.

Anfang Februar: Ein knappes Jahr besteht nun unsere Dartssparte beim TSV Bodenstedt.

Die zurückliegenden Monate waren interessant und lehrreich in vielerlei Hinsicht.

Angefangen mit zwei E-Dart Ligaautomaten, kam Ende August 2015 ein dritter Ligaautomat hinzu.

Die Automaten sind leider nicht die jüngsten, aber für neue Automaten waren die Kosten einfach zu hoch.

So lebten wir mit dem kleinen übel, das ab und an ein paar Felder nicht zählte. Reinigen und Justieren der Matrix wurde zur

Regelmäßigkeit, aber anschließend funktionierten die Automaten wieder. Bis letztendlich ein Automat den Geist aufgab.

Die Ersatzteilsuche gestaltete sich bei fast 30 Jahre alten Automaten sehr schwierig, die Kosten waren dementsprechend.

Als der Automat nach knapp drei Monaten endlich wieder lief, waren wir mehr als froh, dennoch war die Gesamtsituation

noch nicht zufriedenstellend, da die klassischen "Fehler" immernoch Bestand hatten.

So berieten wir uns wie es weitergehen sollte. Da der Spaßfaktor bei uns ganz oben steht und dieser stark getrübt war,

schlug unser Abteilungsleiter den Bau einer Steeldartanlage vor. Aus einfachem Grund: Die Kosten für den Bau

sind einmalig und die Folgekosten extrem überschaubar.

Bei der nächsten Vorstandsitzung sollte diese Idee nun dem Vorstand unterbreitet und geklärt werden ob der Bau möglich ist.

Eine Kostenplanung und ein Entwurf mussten her. Schwierigkeit der ganzen Sache war, das die Steeldartanlage im Mehrzweckbereich

gebaut werden musste. Da dieser mit Laminat ausgelegt ist und Steeldarts nicht die besten Freunde von Laminat sind, musste

ein entsprechender Schutz für den Boden her. Also: Wie schützen wir den Boden am sichersten vor abprallenden Steeldarts?

Teppich? Nein, da kommen die Spitzen durch. Feste Gummimatten? Möglich, aber häßlich und wohin mit denen, wenn nicht gedartet wird.

Schließlich haben wir so schon recht wenig Platz. So entwickelte Daniel eine Konstruktion die Platzsparend ist und gleichzeitig dem Fussboden ausreichend Schutz gewährt. Ein durchdachtes, klappbares System aus Holz war die einzige Möglichkeit.

So wurde ein grober Kostenplan erstellt und mitsamt der Skizzen dem Vorstand vorgelegt.

Da dieses Vorhaben extrem Kostenintensiv ist (aber einmalig), musste darüber natürlich erst einmal beraten werden.

Umso erfreulicher war es für uns als wir eine positive Antwort bekamen.

Nun ging es an den Feinschliff: Haben wir etwas vergessen, können wir etwas verbessern, anders gestalten, funktioniert das ganze System in der Praxis auch so wie es auf dem Reissbrett entwurfen wurde?

Wir waren uns sicher und besorgten daraufhin das erste Material etwas weniger als gedacht, aber im Nachhinein

war es besser. Ein kleiner Rechenfehler hat ergeben, dass es die zu besorgenden Holzplatten in den Baumärkten nur

auf Bestellung gibt. So fuhren wir ohne das Plattenmaterial für den Fussboden zurück. Beim Abliefern des besorgten Materials

haben wir uns unser Vorhaben noch einmal bildlich vor Ort durch den Kopf gehen lassen und haben festgestellt, dass wir

doch besser die dritte Variante des Klappmechanismus mit etwas kürzeren Platten nehmen müssen.

Selbes Prinzip, nur der zweite Klappboden hat ein anderes Maß, welches Höhentechnisch besser wirkt und vor allem passt ;).

Denn im Plan war das Surround schmaler als gedacht und der Platz wäre somit eng geworden.

Wir beauftragten daraufhin eine Tischlerei mit dem exaktem Zuschnitt der Platten. Natürlich warf dieses den Zeitplan gleich erst

einmal durcheinander. Es war Donnerstagabend und die Platten mussten bestellt werden.

So verzögerte sich der Bauanfang um ein paar Tage. Dafür haben wir aber 24 Platten mit identischem Maß.

Dienstags ging es dann endlich los. Automaten rausräumen, den Dreck dahinter beseitigen und das Material rein.

Wir begannen mit dem Stützbalken für den Klappmechanismus, schraubten die Platten zusammen und fertigten somit den

ersten Rohling. Klappt, passt, sieht gut aus und.. verdammt... das wird am Ende schwer. Spinat sollte nun mindestens einmal

täglich zu sich genommen werden. :D

Da wir jedes Element mit Oche einzeln klappbar gemacht haben, hieß es nun, das ganze mal vier. Der Rohling haut hin, also schrauben,

schrauben schrauben... Weiter ging es mit den Scharnieren, die das ganze System erst klappbar machen. Die geplanten Scharniere

gab es so leider nicht. Also mussten wir etwas improvisieren. Aber auch das ist machbar. Mit einer Oberfräse wurden die

Scharniere soweit eingelassen, das am Ende der zusätzlich angebrachte Teppich nicht im Wege ist und auch noch genug Platz hat.

Vorsichtshalber haben wir die passende Tiefe vorab auf einem Reststück ermittelt. Wer hat schon Bock, das ganze nochmal auseinander zu bauen und vielleicht die perfekt zugesägten Platten zu zerstören.. richtig, niemand. :D

Dann folgte die erste Probe: Passen die Ochen alle in den Wandzwischenraum oder haben wir uns vermessen? Passt auf den Millimeter:).

Also anschrauben und den Klappmechanismus ausprobieren. Funktioniert, aber ab und an schleift etwas, dieses ist aber

der nicht ganz ebenen Boden/Haltekonstruktion und dem Spiel in den Scharnieren zuzuschreiben. Anpassungsarbeit musste nun

geleistet werden.. Und das zieht sich, man will ja nicht zuviel abschleifen. Nach gefühlten 200x auf- und zuklappen

der Ochen klatschten die Bandscheiben schon Beifall, aber am Ende passt nun alles:).

Weiter geht es mit der Halterung. Schließlich müssen die Ochen im hochgeklappten Zustand gesichert sein, anderfalls fallen

diese einfach um (oder auch dann, wenn neugierige Personen die Sicherung hochklappen ohne zu wissen, das

dieses eine Haltesicherung ist, {gelle Peter ;) }). Bei einem Gewicht von fast 50 Kg kein Geschenk, das zu halte,n wenn diese unerwartet kippen, ist nicht einfach.

So wurde eine klappbare Sicherung in Form einer Ablage mit Scharnieren und Winkeln für jede Oche separat an die Wand geschraubt.

Eine zweite Sicherung für die Neugierigen und Unwissenden verbauen wir demnächst (wenn uns eine umsetzbare Lösung eingefallen ist).

Nun ging es an die Scheiben. Die Haltekonstruktion wurde gebaut, ein erstes Provisorium, welches ja meist länger hält als

alles andere, wurde an die Wand gebracht. Mittels Laser haben wir nun alle vier Halterungen und am Ende die Scheiben

exakt ausgemittelt. Und was macht man als Darter, wenn die erste Scheibe hängt? Korrekt, ein paar Pfeile werfen,

hat man sich schließlich verdient:) Das schwierigste war nun geschafft, somit konnten wir uns den einfacheren Dingen widmen.

Teppich und Abschlussleisten anbringen, die komplette Wand nochmal neu streichen, die Rückseiten der Ochen erhielten ebenfalls

die Wandfarbe, damit man beim hochgeklappten Zustand zweimal hinschauen muss;).

Wärenddessen widmeten wir uns dem Provisorium. Richtig, es hat zu diesem Zeitpunkt gerademal zwei Tage gehalten. Wie kommt es?

Das Provisorium bestand aus Restmaterial und die Reste waren leider nicht breit genug um eine Rundung zu sägen.

Da wir aber an dieser Stelle die LED Hintergrundbeleuchtung geplant haben, sollte die Scheibenhalterung schon Rund sein.

Sieht sonst komisch und nicht symmetrisch aus. Also nochmal neu anfertigen und lackieren.

Nebenbei widmeten wir uns der Beleuchtung. Diese wurde oberhalb (logisch) angebaut und ans optische Erscheinungsbild des Sportheimes angepasst.

Da wir nun fast fertig waren, konnten wir uns auch der LED Hintergrundbeleuchtung widmen.

Ein Arbeitsschritt der uns viele Nerven gekostet hat, denn eines der LED Bänder war von vornherein defekt :(.

Es hat etwas gedauert bis wir letztendlich den Fehler gefunden haben. Zuerst mussten wir nämlich alle zusätzlich verlegten

Kabel und Lötstellen kontrollieren, ob nicht doch wir einen Fehler eingebaut haben. Haben wir nicht, zweieinhalb Stunden

und unzählige Nerven verschenkt. :/Zur Krönung gab es einen von Froschis "freundlichen" Anrufen im Baumarkt.

Mit dem Ergebnis, das es ein bekanntes Problem sei, welches ab und an vorkommt. Wir können gerne

vorbeikommen und das LED Band umtauschen (wie gütig). Über einen Preisnachlass könne man ebenfalls

sprechen (Haben wir bekommen: Sagenhafte 3€!!!) Danke Globus! Über euer Fachpersonal, welches

im gleichen Zuge auch noch die falschen Schrauben rausgegen hat, werdet ihr nochmal schriftlich an anderer

Stelle von uns hören ;)

Das neue LED Band funktionierte und wir konnten dann in wenigen Minuten den Rest verkabeln und anschließen.

Nun sind nur noch wenige Feinarbeiten von Nöten, die wir in den nächsten Tagen vollenden.

Jetzt sagen wir noch: Wahnsinn, du hast echt bis zum Ende gelesen? Danke!

Auf ein paar tolle Stunden, mit hoffentlich guten Ergebnissen, und viele neue Gesichter an unserer neuen Steeldartanlage.

 

Eine kurze Version inklusive Bilder findet ihr hier.

Good Darts.